Ich schlafe länger als geplant und als ich aufwache ist es dunkel, regnerisch und wenig erbaulich, was meine Augen zu sehen bekommen. Ungewaschen und mit einem unfassbar faltigen Gesicht mache ich mich auf den Weg, um Brötchen holen zu fahren. Von Umweltbewusstsein keine Spur, doch was soll ich machen, wenn ich Hunger habe? Auf dem engen Parkplatz sehe ich, wie sich beim Ausparken der Spiegel meines Coupés immer mehr einem Betonklotz nähert, doch statt zu bremsen, warte ich erst den Aufprall ab. So einen Unsinn habe ich zuletzt mit dem Sierra gemacht, keine Ahnung, was mit mir nicht stimmt. Ich mache auch keine Anstalten den Spiegel wieder in seinen Ursprungszustand zurückzuversetzen, sondern fahre einfach los. Diese fast schon lethargische Gleichgültigkeit ist vermutlich mit totaler Resignation gleichzusetzen. Es ist sowieso erschreckend, wie sehr mich diese dunklen Tage mittlerweile lähmen. Ich brauche blauen Himmel und Sonnenschein, sonst ist echt nichts mit mir los. Wobei bei Sonnenschein jetzt auch nicht so viel mit mir los ist.
Um kurz vor 11.00 Uhr gehe ich ins „Rote Haus“, schaue mich um und verlasse es um 11.25 Uhr wieder. Der Regen ist stärker geworden, so dass es unangenehm ist draußen zu sein. So wirklich weiß ich anschließend nichts mit mir anzufangen, weshalb ich ins Apartment gehe und eine ganze Weile einfach nur so dasitze.
Zum Mittag will ich lecker italienisch essen, doch als ich vor dem Restaurant die Speisekarte lese, will ich nicht mehr, denn Schnitzel mit Pommes sollten dort nicht angeboten werden, da helfen auch all die Spaghetti-Gerichte nicht mehr. Und so leiste ich meinen kulinarischen Offenbarungseid, erkläre diesen Urlaub zum Fastfood-Event und esse nach Jahren wieder bei Burger King. Der Veggie King ist lecker und ich bin positiv überrascht.
Weil das Wetter unbeständig ist und ich ständig mit Wassermassen beworfen werde, schaue ich in der Glashütte Monschau zwei Glasbläsern bei der Arbeit zu. Faszinierend, wie die das so machen. Anschließend schlendere ich über den Handwerkermarkt, besuche die Sandskulpturen Ausstellung und begebe mich danach langsam zurück Richtung Appartement als ein kräftiger Schauer meine Hose nass werden lässt. Weil das besser ist als hätte ich mich selbst eingenässt, macht es mir nicht wirklich etwas aus. Zurück im Apartment ziehe ich mir trockene Sachen an und bin bereit Geld für Dekokram auszugeben, doch da der Regen erst nachlässt als der Laden meiner Wahl fast schließt, beschließe ich, dass das Deko-Shopping heute ausfällt.
Bei meinem abendlichen Spaziergang irre ich erwartungsgemäß zumeist orientierungslos umher, finde aber den täglichen Cache und gönne mir am Abend erneut ein Vollbad. Herrlich. Einfach herrlich.
Zu Fuß zurückgelegte Strecke heute: 11 Kilometer
Die Webseite zur Sandskulpturen Ausstellung klingt, als ob du sie getextet hättest.
So kann ich gar nicht texten.