Obwohl in der Nähe des Bahnhofs gelegentlich Züge ein- und ausfahren, schlafe ich besser als bei dem Lärm des Café Bistro zu Hause. Zum Frühstück gibt es wieder ein Salamibrötchen vom Backshop Beims. Dieses Mal nehme ich sogar drinnen Platz, weshalb es einen Orangennektar dazu gibt. Mein traditionelles Urlaubsfrühstück ist somit komplett.
Da ein ziemlicher Wind bläst, gehe ich anschließend ins Allee-Center, weil mich Wind nervt. Dort ist ein herrlicher Brunnen an dem ich mich setze und ihn betrachte. Ich bin ganz begeistert und kann mich nicht erinnern, je einen Brunnen gesehen zu haben, der derart viele Licht- und Wasserspiele geboten hat. Morgen um 13.00 Uhr gibt es eine Brunnen-Show, die ich auf keinen Fall verpassen darf. Nachdem ich den Brunnen genug bewundert habe, nehme ich an der kleinen Schiffsrundfahrt über die Elbe Teil. Auf dem Oberdeck ist es erwartungsgemäß zu kalt für mich, weshalb ich unten Platz nehme. Während der Fahrt läuft schöne Musik aus den Achtzigern, ich betrachte die Wellen, die mich einfach immer wieder faszinieren, werde dabei immer müder und nicke tatsächlich mehrmals kurz ein. Wie ein Opa, der bei jeder Gelegenheit sein Schläfchen macht. Aber die Wellen und dazu die Musik aus den achtziger Jahren sind auch wirklich zum Entspannen. Und entspannen gehört bekanntlich nicht zu meinen Stärken. Anschließend besuche ich kurz die Schiffsmühle bevor ich im Allee-Center essen will. Leider klappt das nicht, weil es einfach keine freuen Plätze gibt. Auch die Alternative, das Restaurant Qilin, in unmittelbarer Nähe ist mir zu voll. Daher gehe ich ins Hotel, esse ein paar Kekse, mache mich frisch und begebe mich anschließend ins Restaurant Orchidee, um dort zu Speisen. Wegen des starken Windes habe ich meine Mütze aufgesetzt, weil ich zu den Menschen gehöre, deren Haare nie zurück in den Ursprungszustand fallen, wenn der Wind nachlässt. Ich bräuchte echt eine coole Mütze oder einen sexy Hut, um mich damit optisch aufzuwerten und damit ich nicht immer die gleiche Mütze tragen muss.
Gegen 16.30 Uhr bin ich zurück im Hotel, denn ich scheine einen Plan für den Rest des Tages zu haben. Ich esse ein paar Kekse, liege auf dem Bett und, wer hätte das gedacht, schlafe ein. Dabei bin ich doch erst 11,9 Kilometer gewandert. Gegen 17.30 Uhr komme ich langsam wieder zu mir. Einerseits finde ich dieses einschlafen, sobald ich liege, bedenklich, andererseits ist es schön, dass ich so entspannt schlafen kann. Zumindest wenn es im Bett und nicht unterwegs passiert. Zeit den Rest des Tages mit Erlebnissen zu füllen. Schließlich bin ich ja deshalb hier.
Zunächst gibt es einen Wrap bei Subway im City Carré, anschließend putze ich mir im Hotel die Zähne, ziehe ein Hemd übers T-Shirt, weil der Wind auf Dauer etwas zu frisch ist, und mache mich auf den Weg zur Elbe. Unterwegs kaufe ich mir ein Eis, obwohl ich keinen Hunger habe. Das Eis gibt es im Hörnchen und schon wenig später weiß ich wieder, warum Hörnchen nichts für mich sind, da mir Eis auf die Hose tropft. Dazu kommt, dass das Eis gestern besser geschmeckt hat. Wie üblich stehe ich später am Domfelsen und starre einfach nur das Wasser an, weil ich das gut kann und mag. Tagein, tagaus das Wasser anstarren. Beruhigend und einfach schön.
Wie es aussieht komme ich jeden Tag etwas früher auf mein Hotelzimmer zurück. Heute bereits um 21.15 Uhr. Ich bin wahrlich kein Nachtmensch. Wenn für andere noch lange nicht Schluss ist, bin ich längst zu Hause. Das ist wohl so und sollte nicht weiter hinterfragt werden. Was mich an diesem Zimmer und auch dem Flur richtig stört ist der Geruch, denn alles riecht nach frisch verlegten Teppich. Dieser strömt seine sicher alles andere als gesunden Ausdünstungen unentwegt durchs Hotel und ich glaube nicht, dass das gut für mein Wohlbefinden ist.
Hatte ich mich am Morgen noch gefreut, dass ich so toll einschlafen konnte in den letzten beiden Tagen, so wälze ich mich heute eine Weile nutzlos hin und her und durch meinen Kopf wandern blöde Gedanken. Ist der Urlaubseffekt etwa schon vorbei?