Innere Unruhe ist das eine, ein Stimmungstief das andere. Meine innere Unruhe, dieses fast immer auf dem Sprung sein, selbst wenn ich einfach nur sitze, gehört zu meinem Leben und lässt sich wohl nicht mehr ändern. Einfach mal frei sein, loslassen, schwierig, aber zum Glück gelingt es gelegentlich. Dann gibt es diese Stimmungstiefs, zum Glück seltener als früher, aber nicht weniger zermürbend. Immer wenn es den Anschein hat, die kommen nicht mehr oder nur so, dass ich sie kaum registriere, belehren sie mich eines besseren und schauen vorbei. Gerne, wenn die warmen, hellen Tage endgültig von dunklen Tagen abgelöst werden, aber scheinbar noch lieber, wenn es plötzlich Temperaturen über 30 Grad gibt. So wie zuletzt. Es kann aber auch mit meinem bevorstehenden Geburtstag zusammenhängen, dass ich es gerade so empfinde. Kann ich nur schwer einschätzen, weil ich in so Phasen die Zusammenhänge nicht unbedingt immer richtig deuten bzw. erkennen kann. Ist vermutlich auch egal, aber ich erinnere mich an Geburtstage an denen es mir vermutlich nur deshalb schlecht ging, weil Geburtstag war und vermutlich war jedes Wetter mir da unangenehm, weil es mir an manchen Geburtstagen oder kurz davor einfach irgendwie schlecht gehen muss. Wahrscheinlich ist dieses dunkle Gedankengut einfach in mir, gehört zu mir, und schleicht sich zu besonderen Anlässen gerne an die Oberfläche. Dann komme ich mit meiner Gleichgültigkeit auch nicht dagegen an, denn Gleichgültigkeit ist nicht immer die Lösung, aber gefühlt immer öfter. Aber vielleicht irre ich mich mit dieser Einschätzung ach gewaltig. Ich weiß es nicht.
Womöglich ist es einfach der Geburtstagblues, der mein Einschlafen letzte Nacht verhindern wollte und mich mit negativen Gedanken zu meinem Dasein gepeinigt hat, denn so einfach lässt sich ein nahender Geburtstag nicht unter dem Mantel der Gleichgültigkeit verstecken. Und so bin ich abermals froh, dass ich arbeiten muss, denn das stoppt in der Tat meist gewisse Gedankengänge und lässt alles im Fluss erscheinen. Gleich geht es ab ins Büro, dann sind es nur noch Stunden bis der nächste Geburtstag von mir Besitz ergreift.
Der Zeit im Büro sorgt rasch für Normalität, der mögliche Geburtstagsblues hat Pause. Erst als ich am Abend im Bett liege und nicht einschlafen kann, bin ich etwas enttäuscht und auch genervt. Zwei Tage hintereinander nicht einschlafen zu können ist blöd und ich muss mich sehr konzentrieren nicht zu negativ zu denken, mich nicht in einem Gedankenkarussel zu verfangen, um dann doch einzuschlafen.
i hope der schnauzer ist ab. dann fühlst du dich besser.
Nein, ein paar Tage muss die Rotzbremse noch bleiben.
Das ist aber kein Geburtstagsblues.
Geburtstagsblues hat man wenn man ein bestimmtes Alter überschritten hat und nichts dolles ist retrospektiv passiert. Inzwischen ignoriere ich meine Geburtstage so gut es geht. Für alles andere bin ich auf venlafaxin eingestellt. Kann kaum besseres berichten.
Venlafaxin klingt nach Chemie. Davor hab ich Angst.