Träume

Ich kann nicht behaupten, dass meine Träume mich in letzter Zeit irgendwie begeistern können. Da sind zum einen die Träume, die ich schreiend verlasse. Äußerst lästig und irgendwie auch erschreckend. Zum Glück erinnere ich mich schon kurz danach an nichts mehr.

Ein neuer Traum in meiner Traumsammlung, an den ich mich erinnern kann, ist durchweg deprimierend. Ich bin zusammen mit meinem Vater in der Küche der Wohnung meiner Eltern. Meine Mutter ist auf der anderen Straßenseite auf dem Bürgersteig. Ich beobachte sie während sie da sitzt oder hockt, dann langsam zusammensackt, nach vorne auf die Straße fällt und dort tot liegen bleibt. Ich will irgendwas tun, helfen, eingreifen. Doch ich kann nicht. Nichts kann man tun und ich wache auf.

Dann gibt es seit Jahren schon die Parkhausträume, die ebenso wenig erbaulich sind. Das Parkhaus ist immer dasselbe, obwohl es von Innen stets anders ist. Mal suche ich dort mein Auto, mal einen Parkplatz. Niemals gelingt es mir aber zu finden was ich suche. Manchmal finde ich die Ausfahrt nicht, ein anderes Mal suche ich wie blöde den Kassenautomaten. In jedem Traum irre ich völlig orientierungslos herum. Und wenn ich glaube, ich hätte gefunden wonach ich suche, ist das Parkhaus verändert und ich finde natürlich nichts. Manchmal ist es irgendwie gruselig dieses umherirren und ich spüre, wie die Zeit verrinnt, komme aber nicht zum Ziel. Ich weiß nicht, wie viele Nächte ich schon in dem Parkhaus verbracht habe, aber es sind nicht wenige. In der neuesten Variation suche ich vermutlich den Ausgang. Meine Mutter ist irgendwann auch da. Plötzlich geht es ihr nicht gut, sie sackt zusammen, ich versuche sie zu stützen, schreie die anderen Leute an, dass sie einen Krankenwagen rufen sollen, rufe nach einem Art. Vergeblich. Meine Mutter liegt auf dem Boden und stirbt. Ich wache auf.

Ich glaube, diese Parkhausträume sollen mir sagen, dass ich eingesperrt und machtlos bin. Ich kann mich in einem gewissen Kreis bewegen, habe aber nichts unter Kontrolle. Ich kann nichts verhindern und nichts beeinflussen. Die Dinge passieren einfach so, wie sie passieren. Egal, was ich auch mache. Die Dinge nehmen ihren Lauf.

Nachdem ich das nun analysiert und niedergeschrieben habe, können die Träume aufhören. Ich habe verstanden und will ab sofort lustige Träume. Vielleicht irgendwas mit Einhörnern, lustigen Elfen und sprechenden Blumen. Nur bitte nichts mehr mit Tod und Parkhaus. Danke sehr.

4 Kommentare

  1. ihre träume sind meine realität. außer das meine mutter nicht stirbt. ich habe mir in den letzten jahren parkhäuser ausgesucht, in denen ich mich zurechtfinde. also wenn sie in dortmund unterwegs sind, einfach melden.

  2. Personen in Träumen stehen manchmal für Persönlichkeitsanteile…vlt steht die sterbende Mutter für einen Persönlichkeitsanteil,von dem du dich verabschiedest….denkbar wäre auch,dass es Ausdruck für Verantwortungsgefühl und Hilflosigkeit ist.
    Die Parkhaussituation lässt mich daran denken,dass es die Suche nach einem festen Platz,vlt zu Hause und Geborgenheit bzw „Angekommensein“ sein könnte.

    • Man kann in Träume so wundervoll viel reininterpretieren und es findet sich immer mal was, das auch passt. Von dieser Auswahl nehme ich mal die Hilflosigkeit.

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