Nachtblindheit und Schneeprobleme

In der Dunkelheit kann ich schon lange nicht mehr gut sehen, doch solange ich nicht Auto fahre, ist es kein Problem. Beim Autofahren sieht es dann schon etwas anders aus. Da muss ich mich schon ziemlich konzentrieren. Wenn es dann noch regnet und andere Autos mich blenden, wird es fast schon absurd. Dann suche ich nach Fahrbahnmarkierungen und stelle immer häufiger fest, dass diese kaum noch zu erkennen sind, weil die schon alt und völlig verblasst sind. Ich suche Anhaltspunkte am Seitenrand und wundere mich dennoch immer wieder, dass ich dazu neige von der Straßenmitte angezogen zu werden, ohne je den Plan gehabt zu haben, zur Mitte abzudriften. Auf der Autobahn, wenn vor mir gebremst wird, kann ich nicht einschätzen, wie stark da jemand bremst, halte unfassbar großen Abstand und hasse es, wenn sich jemand dicht bei meinem Coupé ans Heck hängt, weil er vermutlich selbst nichts sieht und so dicht auffährt, um sich orientieren zu können. Dass ich nicht alleine unter der Nachtblindheit leide, die zu einer gewissen Orientierungslosigkeit führt, erkenne ich auch oft, wenn irgendwer vor mir abbiegen will, wo es nichts abzubiegen gibt. Auf den Straßen sind definitiv noch Leute unterwegs, die weniger sehen als ich. Wirklich beruhigen kann mich das aber nicht.

Ein weiteres Problem stellen verschneite Straßen für mich da. Es ist gut, dass dies nur relativ selten vorkommt. Verschneite Straßen bieten nicht wirklich Halt und lassen mich zu einem echten Verkehrshindernis werden. Für mich und andere Verkehrsteilnehmer wäre es fast besser, ich würde die Strecke laufen und aufs Auto verzichten. Denn so wie ich fahre, würde ich zu Fuß auch kaum Zeit verlieren. Sobald die Räder auch nur minimal durchdrehen ist für mich der Spaß vorbei. Dabei fand ich es anfangs, als ich noch nicht lange meinen Führerschein hatte, mitunter spaßig und faszinierend, spontan zu beschleunigen und das Heck ein wenig ausbrechen zu lassen. Mittlerweile meide ich Schneefahrten, wann immer es möglich ist, weil sich das Fahren auf so einem Untergrund nicht gut anfühlt. Da fehlt mir die hundertprozentige Kontrolle, oder wenigstens das Gefühl der Kontrolle. Das ist ein Zustand, den ich einfach gar nicht leiden kann. Kontrolle ist alles.

4 Kommentare

  1. Es ist aber in der Tat so, dass die Fahrbahnmarkierungen oft ein einem dermaßen untauglichen Zustand sind, dass sie bei Regen und nachts auch für „Normalsichtige“ eine absolute Zumutung darstellen.
    Da hilft nicht mal mehr Xenon- oder LED-Licht.
    Manchmal frage ich mich, wie die Fahrer eines z.B. GOLF II das überhaupt noch hinkriegen, irgendwas zu sehen?!

    Wesentlich besser finde ich da noch das Fahren auf Schnee – denn dann ist es auch nachts auf der Straße hell und gut ausgeleuchtet. Und Kontrolle wird überbewertet^^, schließlich erleben die Meisten einen Unfall nicht durch eigenen Kontrollverlust, sondern durch den Kontrollverlust eines ANDEREN.

    Unvergessen meine Dienstfahrt nach Ravensburg, es schneite wie aus einem Blizzard, alle fuhren Tempo 20 und dann dreht sich der Fiesta von der jungen Göre vor mir einmal auf schneebedeckter kerzengerader Fahrbahn um seine eigene Achse, kommt Kühler-an-Kühler vor mir zum Stehen, so dass wir geradeaus-durch-die-Frontscheiben einander anstarren konnten – und selbst als ich sie anbumste, zum Halten kam und ausstieg, hatte sie IMMER NOCH das Handy am Ohr. 😉

  2. Stimmt, die Gefahr durch andere Verkehrsteilnehmer hatte ich vergessen zu erwähnen.

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