Als ich Anfang Oktober zur Dorntherapie mit anschließender Breuss-Massage war, hatte ich nicht viel erwartet, sondern war nur neugierig, ob mir das mehr hilft als die üblichen Thai-Massagen. Es war spannend, ich kam in den Genuss einer pneumatischen Pulsationstherapie und bekam zum Abschied Kinesio-Tape auf den Rücken geklebt. Ich fand alles sehr entspannend und befand mich schon bald in einem dermaßen guten Zustand, wie schon lange nicht. Meine Nackenschmerzen waren deutlich reduziert, selbst meine Darmprobleme waren fast weg und obendrein fühlte sich mein Knie besser an. Da ich skeptisch bin, wollte ich die Behandlung nicht dafür verantwortlich machen. Weil ich nicht wusste, ob vielleicht das Kinesio-Tape Grund für die Verbesserungen war, ließ ich es elf Tage auf meinem Rücken. Während der ganzen Zeit ging es mir relativ gut. Der nächste Termin zur Thaimassage verlief auch anders als erwartet. Die Masseurin hatte kaum was zu tun, die Verspannungen waren gering und wir waren irritiert, weil das normalerweise nicht so ist. Zwei Wochen später folgte die nächste Thaimassage und wieder war ich relativ wenig verspannt. Lange war ich nicht mehr über einen so langen Zeitraum fast Beschwerdefrei. Waren Dorn und Breuss verantwortlich?
Eine Woche nach der Thaimassage und fast sieben Wochen nach der Dorn-Breuss-Behandlung wurden die Darmprobleme schlimmer, der Nacken verspannter und auch das Knie meldete sich zurück. Unverzüglich vereinbarte ich einen Termin in der Naturheilpraxis in Bochum. Ich wollte den guten Zustand zurück.
Ich bekam recht schnell einen Termin und nun bin ich in der Praxis, um mich erneut reparieren zu lassen. Die Heilpraktikerin fragt, welche Behandlung ich wünsche. Da ich nicht weiß, was genau damals geholfen hat, soll sie das entscheiden. Weil ich eh gerade da bin, erzähle ich auch gleich von meinen Knieproblemen. Dann darf ich mich ausziehen. Also nicht völlig, die Unterhose, ich habe extra eine frische angezogen, darf ich anbehalten. Mir ist das immer peinlich, wenn man mich so sieht. Untergewichtig mit Bauchansatz, mieser Köperhaltung und völlig Muskellos. Das ist nicht schön. Dazu bin ich so weiß, dass man eigentlich kein Licht machen müsste, um es hell genug zu haben. Mich so einer Frau zu zeigen, ist mir wirklich peinlich, aber es ist ja für einen guten Zweck und somit unvermeidlich.
Zunächst wird das Knie untersucht und eine Stelle am Muskel gefunden, die vermutlich mein Leid verursacht. So weit war noch kein Orthopäde bisher. Aber Orthopäden sind ja auch meist nur Routineäffchen. So beginnt die Behandlung des Knies mit der pneumatischen Pulsationstherapie, gefolgt von einer Art Massage, die durchaus wehtut. Gereizt und verklebt sind die Muskeln. Mehrere Behandlungen werden nötig sein, um das zu verbessern. Und die Krankenkassen zahlen nix. Zum Abschluss der Kniebehandlung lasse ich mir ein Akkupunkturpflaster aufkleben. Was es nicht alles gibt. Es folgt die Behandlung und Massage der Wirbelsäule. Alles sehr angenehm und sicher gut für mich. Abschließend wird mir ein wenig Procain in den Nacken injiziert und ein Kinesio-Tape angebracht. Erst jetzt stelle ich fest, dass ich neunzig Minuten behandelt wurde und mir wird bewusst, dass ich schon bald die Rechnung zahlen muss. Doch das ist erstmal egal, denn die Behandlung hat mir sichtlich gutgetan und ab und zu muss man sich auch mal was gönnen. Nun heißt es abwarten, ob und wie lange mein Zustand als verbessert angesehen werden kann.