Eine ganz normale Nacht

Freitag.
00.30 Uhr. Der Tag hat gerade begonnen. Es ist noch immer sehr warm, alle
Fenster sind geöffnet und ich liege auf dem Bett. Im Cafe Bistro herrscht
Wochenendstimmung, dabei hat das Wochenende noch nicht wirklich begonnen. Das schöne
Wetter ist der Freund der Besucher des Cade Bistro und sie leben fröhlich in
den Tag hinein. Vermutlich haben die Gäste heute frei oder Spätschicht. Es gibt
nichts, was die gute Laune trüben könnte. Selbst als ein Tablett mit Flaschen
und Gläsern, zumindest hört es sich so an, zu Boden fällt, schadet es der
Stimmung nicht. Eher im Gegenteil. Es muss wundervoll sein, wenn man morgens
nicht raus muss und die Nacht zum Tag werden lassen kann. Ich will mich gerade
bedauern, da fällt mir auf, dass auch ich in dieser komfortablen Situation bin.
Dummerweise, und das ist mein Problem, stelle ich mir meinen Wecker derzeit
immer auf 08.01 Uhr und bin spätestens ab Mitternacht müde und im Schlafmodus. So
werde ich nie zu einem fröhlichen Nachtschwärmer. Ich sollte das ändern, wenn
ich auch mal Spaß haben will. Doch weil Spaß mir fremd ist, ich ein
übellauniger Deutscher und obendrein müde bin, fängt die Situation an mir zu
missfallen. Da es absolut unmöglich ist, die Fenster zu schließen, was nicht an
mir, sondern an den Temperatuten liegt, bleibt nur ein Ausweg. Ohrenstöpsel.
Kaum sind sie in meinen Ohren wird der Geräuschpegel um etwa 83% gesenkt. Nun
sollte ich schlafen können. Ein paar Geräusche später verliere ich das
Bewusstsein.
Gegen
05.30 Uhr wache ich auf, weil ich glaube, dass irgendwelche unangebrachten Geräusche
zu mir durchdringen. Ich nehme einen Ohrstöpsel raus, kann aber nichts
feststellen und schiebe ihn zurück ins Ohr. Kurz bevor ich einschlafe wird es
wieder laut. Ich vermute ein Gewitter, entferne beide Ohrstöpsel und lausche in
die Morgendämmerung hinein. Tatsächlich bestätigt sich wenig später mein
Verdacht. Im Halbschlaf stehe ich auf, um alle Fenster zu schließen. Vor dem
Cafe Bistro hat man sich irgendwas zu erzählen. Möglicherweise die Frühschicht
oder die ersten Gäste, falls das Cafe Bistro zwischenzeitlich überhaupt geschlossen
wurde. Womöglich sind es auch die letzten Gäste, die nun vom Gewitter
vertrieben werden. Nachdem alle Fenster geschlossen sind, scheint es fast so,
als wäre die Ordnung wieder hergestellt. Ich höre wie der Regen aufs Dach fällt.
Starker Regen. Noch etwas mehr als zwei Stunden bis mein Wecker klingelt und
die Nacht beendet. Ich schlafe ein.

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